16.07.2013
Nordseekrabben: Teuer wie nie
Die Fischer sind zufrieden, der Handel klagt - denn derzeit sind Nordseekrabben so teuer wie noch nie. Vor zwei Jahren trieb ein Preis ab Kutter von 1,55 Euro für ungeschälte Nordseekrabben die Fischer in den Streik. Jetzt erhalte der Fischer aktuell fast sechs Euro, schreiben die Lübecker Nachrichten. "Wir haben nichts mehr zu meckern", zitiert der Norddeutsche Rundfunk Kapitän Manfred Göken aus dem niedersächsischen Neuharlingersiel. Dafür klagt jetzt der Handel. "Zur Zeit kann man mit Krabbenbrötchen keinen Gewinn erwirtschaften", sagt Burghard Peschel, Inhaber des Fischtempels in Travemünde. Für Nordseekrabben, die in Deutschland entschält werden, zahle er derzeit 39,- Euro/Kilo. Bei rund 100 Gramm Krabben pro Brötchen und einem Verkaufspreis von 4,50 Euro sei seine Marge gleich null. Peschel: "Ich müsste acht Euro nehmen, aber das bezahlt ja keiner." Ursache für die "dramatische Unterversorgung" seien nicht zuletzt magere Fänge, meint Thomas Stührk, Geschäftsführer von
Stührk Delikatessen im holsteinischen Marne: "Die Fangmenge vom Jahresbeginn bis zur 29. KW liegt 50 Prozent unter der Vorjahresmenge." Philipp Oberdörfer, Fachreferent für Küstenfischerei bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, ist aber optimistisch, dass die durchschnittliche Jahresfangmenge von bundesweit 13.000 Tonnen bis Jahresende noch erreicht werden kann.
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