01.07.2013
USA: Jeder vierte Rote Thun wird discarded
Bei der Oberflächen-Langleinenfischerei im Golf von Mexiko und im Atlantischen Ozean wird ein Viertel der US-amerikanischen Quote für den Roten Thun als Discard über Bord geworfen. Das geht aus Zahlen der US-amerikanischen Wetter- und Ozeanographiebehörde (NOAA) hervor. Demnach ist es das höchste Discard-Level seit 1987. Oberflächen-Langleinen sind mit Köderhaken bestückte Angelleinen, die eine Länge von bis zu 40 Seemeilen erreichen können. Die Zielart sind Schwertfische und einige Thunfischarten, allerdings nicht der Rote Thun, betont die Umweltorganisation Pew Environment Group. Im vergangenen Jahr warfen Langleinen-Fänger schätzungsweise 239,5 Tonnen Atlantischen Roten Thun tot über Bord. Viele diese Tiere kamen aus dem Golf von Mexiko, dem einzigen bekannten Laichgebiet der westatlantischen Population des Roten Thuns.
Nach vorläufigen Daten, die der Fischereidienst der NOAA (NMFS) am 31. Mai 2013 veröffentlicht hat, wurden 2012 insgesamt 713,2 t Roter Thun angelandet. Zählt man die geschätzte Discardmenge hinzu, läge die fischereiliche Entnahme bei 952,7 t und damit 90,9 t unter der Quote, die die Internationale Kommission zum Schutze des Atlantischen Thunfischs (ICCAT) für 2012 empfohlen hatte, nämlich 1.043,6 t. Die Pew Environment Group fordert, die Langleinenfischerei im Golf von Mexiko zu stoppen, um die laichenden Thunfische zu schützen, außerdem sollten die Langleinenfänger selektiveres Fanggerät einsetzen. Ein festes jährliches Maximum für Beifänge und eine intensivere Überwachung der Langleinen-Flotte könnten darüberhinaus dazu beitragen, die Sterblichkeit des Roten Thuns zu senken.
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