28.05.2013
Spanien: Pescanova muss 2,4 Milliarden Euro Schulden abbauen
Der multinationale spanische Fischereikonzern Pescanova muss Schulden in Höhe von 2,4 Mrd. Euro tilgen, um lebensfähig zu bleiben. Das berichtet die spanische Tageszeitung "El Confidencial" unter Berufung auf Gläubigerbanken, schreibt wiederum IntraFish. Die Summe entspreche 80 Prozent der Gesamtverschuldung von etwa 3 Mrd. Euro, wobei hierin die Verpflichtungen gegenüber Anleihegläubigern noch nicht berücksichtigt seien. Als einzig realisierbare Lösung böte sich eine Umwandlung der Bankkredite in Beteiligungskapital an, schlagen die Inhaber der Wertpapiere vor. Selbst nachdem Pescanova eine Notfinanzierung in Höhe von 55 Mio. Euro erhalten hatte, sei das EBITDA weiterhin zu niedrig. So würde das EBITDA für 2012 in Höhe von 140 Mio. Euro nicht ausreichen, um den jährlichen Schuldendienst von gut 150 Mio. Euro zu bedienen.
Allerdings werden sich an dem Schuldenhandel wohl nur die Aktionäre und die spanischen Gläubigerbanken beteiligen, die zusammen 1,5 Mrd. Euro der Gesamtforderung halten. 48 Prozent der Verbindlichkeiten bestehen jedoch gegenüber ausländischen Banken, die voraussichtlich nicht bei Pescanova einsteigen werden. Spanische Zeitungen schätzen daher, dass dem Konzern für eine Sanierung 900 Mio. Euro fehlen, für die eventuell Auslandsbanken mit kleineren Kreditbeträgen gewonnen werden könnten. In jedem Fall bleibe es eine Herausforderung, meint IntraFish, "ein komplexes Unternehmen in einem komplexen Sektor, mit vielen Betrieben außerhalb Spaniens und ohne ein anderes vergleichbares Unternehmen im Lande, zu führen."
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