22.05.2013
Demmin: Kaviarproduzent Russian Sturgeon gibt auf
Der Demminer Kaviarproduzent Russian Sturgeon wird seine Produktion bis Ende August schließen, meldet der Norddeutsche Rundfunk. Nach Angaben der Geschäftsleitung gebe es jedoch Interessenten, die die Anlage mit Zander weiter betreiben wollen. Russian Sturgeon hatte die 2008 in Betrieb genommene Störzucht im Jahre 2010 von der insolventen Caviar Creator übernommen, um insbesondere Störkaviar für den russischen Markt zu produzieren. Die ursprünglich geplante Jahresproduktion von 22 Tonnen Kaviar wurde jedoch nie erreicht, tatsächlich wurden im vergangenen Jahr nur drei Tonnen produziert. Seit gut zwei Jahren hatte es außerdem immer wieder Probleme mit den Veterinärbehörden gegeben, deren Druck die Betreiber auch für die jetzige Schließung verantwortlich machen. Das Kreisveterinäramt war eingeschritten, weil die Störe tagelang nicht gefüttert worden seien. Russian Sturgeon habe dem Veterinäramt ein Konzept vorgelegt, um mit weniger Futter auskommen zu können, schreibt der Nordkurier. Die Behörde hatte gegen das Unternehmen wegen der mangelhaften Fütterung schon ein Zwangsgeld in Höhe von 50.000,- Euro angeordnet. Jetzt sollen die 99 Tonnen Störe - mehrere tausend Tiere - bis Ende August lebend verkauft werden. Die 15 Mitarbeiter hatten bereits Ende April ihre Kündigungen erhalten und sollen bis Ende Mai gehen. Allerdings habe die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) Kündigungsschutzklagen beim Arbeitsgericht eingereicht, teilte NGG-Sprecher Mario Klett mit. Bereits am 31. Mai werde das Arbeitsgericht Neubrandenburg die erste Klage von acht anstehenden Klagen verhandeln. Bei Russian Sturgeon wollte sich nach Angaben des Nordkuriers niemand zu den Vorgängen äußern. Einen Sozialplan gebe es nicht.
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