21.05.2013
Polen: Greenpeace versenkt Felsbrocken vor Kolberg
Greenpeace-Aktivisten versenken seit den Morgenstunden tonnenschwere Steine in der Ostsee nahe der polnischen Stadt Kolberg, um das Grundschleppnetzverbot in Küstennähe durchzusetzen. "Wir handeln, weil die Politik nichts tut, und setzen bestehendes Recht um", sagt die polnische Greenpeace-Fischereiexpertin Magdalena Figura. Das Gebiet vor Kolberg gehört zum europäischen "Natura 2000"-Netzwerk. Generell ist in der Drei-Meilen-Zone der polnischen Ostsee die Grundschleppnetzfischerei verboten. "Trotzdem zerstören die Fischer im Schutzgebiet mit ihren Grundschleppnetzen den Meeresboden auf der Suche nach Sandaal, der Nahrungsgrundlage des Ostseedorschs", erklärt Greenpeace. Seit 2008 hatte Greenpeace wiederholt Steine in geschützten Meeresgebieten versenkt: 2008 und 2011 im Sylter Außenriff, 2009 im schwedischen Kattegat und 2011 in der Klaverbank vor der niederländischen Küste. Während schwedische Institutionen das Versenken der Steine als Meeresschutz-Maßnahme begrüßten, belangten damals deutsche Behörden die Umweltschützer gerichtlich. Für den Fall, dass die Beluga-Crew aufgrund der neuen Aktion ebenfalls vor Gericht gebracht werden sollte, haben sich 580 engagierte Bürger bereiterklärt, die Konsequenzen mitzutragen. Sie sicherten schriftlich zu: "Wenn dieser Felsbrocken von Greenpeace für den Meeresschutz eingesetzt wird, so geschieht dies auch in meinem Namen."
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