15.04.2013
Großbritannien: Weißfisch-"Schwemme" drückt die Preise
Großbritanniens Fischer klagen über sinkende Preise für mehrere Nordseefische. Ursache seien erheblich gestiegene Anlandemengen, schreibt das Portal IntraFish. So lägen die Fangmengen für Nordsee-Kabeljau 18 Prozent höher als zur gleichen Zeit 2012. Die Fangmengen bei Schellfisch und Seelachs seien gegenüber dem Vorjahreszeitraum sogar um 45 bzw. 47 Prozent gestiegen, beim Wittling seien es immerhin 11 Prozent, sagt der Vorsitzende der Scottish Fishermen's Organization (SFO), Iain MacSween. Gleichzeitig liefere Norwegen mehr Weißfisch. NSC-Direktor Johan Kvalhelm hatte jüngst in den 'Fishing News' betont, dass Norwegen Großbritannien "mit 382 Millionen Fischmahlzeiten" beliefern wolle. "Angesichts ihrer Rohwarenbasis können die Norweger mit niedrigeren Preisen ihre Marktdominanz behaupten", klagt MacSween und befürchtet: "Wenn wir unsere eigenen Quoten zu früh ausfischen, präsentieren wir ihnen den Markt auf dem Silbertablett."
Außerdem leiden Großbritanniens Fischer unter rückläufigen Fängen beim Kaisergranat - bei gleichzeitig schlechten Preisen. Anhaltender Ost- und Nordostwind beeinträchtige die Nephrops-Fischerei. Gleichzeitig lägen die Preise mit 2.104 Euro/ Tonne für Kaisergranatschwänze zehn Prozent niedriger als im Jahresdurchschnitt 2012 und für ganzen Nephrops aus Grundschleppnetzfischerei würden mit 4.632 Euor/Tonne sogar 17 Prozent weniger gezahlt. Mit Körben gefangener Kaisergranat koste 9.448 Euro/Tonne und damit 7 Prozent weniger als 2012. Grund für den Preisverfall bei diesem "Luxus-Produkt" sei die Wirtschaftskrise in den traditionellen Märkten Spanien, Italien, Portugal, ja sogar Frankreich.
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