06.12.2012
USA: Keine Erklärung für Bestandseinbruch beim Pazifischen Heilbutt
Die Fangmengen beim Pazifischen Heilbutt (Hippoglossus stenolepis) sind in den letzten acht Jahren erheblich zurückgegangen. Wurden 2004 noch 33.460 t (73,7 Mio. Pound) angelandet, so schlägt die Wissenschaft jetzt eine Fangquote von nur noch 10.306 t (22,7 Mio. Pound) für das Jahr 2013 vor, schreibt IntraFish. Denn die gegenwärtige Bestandsgröße ist die niedrigste seit den 1920er und 1930er Jahren. Im Januar wird die Internationale Kommission für den Pazifischen Heilbutt (IPHC) die Quoten festlegen. Warum die Biomasse des größten Plattfischs im nördlichen Pazifik seit 1997 von 544.800 t (1.200 Mio. Pound) auf nur noch 295.100 t (650 Mio. Pound) zurückgegangen ist, kann Gregg Williams, leitender Biologe beim IPHC, nicht eindeutig beantworten.
Fakt sei, dass die Zahl der Fische nicht zurückgegangen ist, vielmehr sind die Heilbutte im Schnitt kleiner und jünger als früher. Williams schließt Fehler im fischereilichen Management aus, hält dennoch Überfischung für eine mögliche Ursache: denn die Heilbutt-Beifänge anderer Fischereien seien hoch und mengenmäßig kaum dokumentiert. Alleine in diesem Jahr sollen rund 4.540 t (10 Mio. Pound) Heilbutt als Beifang angelandet worden sein - das entspreche 30 Prozent der Gesamtquote. Im kommenden Jahr will die US-amerikanische Wetter- und Ozeanographiebehörde (NOAA) erstmals Heilbutt in ihrem neuen Beobachter-Programm mit berücksichtigen. Die Schwäche des Vorhabens: die Zahl der Beobachter sei zu gering, ja sogar niedriger als in der Vergangenheit. "Das heißt, dass in Zukunft eher weniger Daten über die Beifänge von Pazifischem Heilbutt zur Verfügung stehen werden als bislang", kritisiert der IPHC-Biologe.
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