06.07.2012
Österreich: Alpenlachs noch nicht in der Gewinnzone
Die österreichische Marke Alpenlachs gehört seit kurzem vollständig den Brüdern Soravia. Schon 2009 hatte ihr Gründer Peter Brauchl den Söhnen einer Kärntner Industriellenfamilie die Mehrheit übereignet, jetzt verkaufte er wie geplant seine letzten 30 Prozent, meldet die österreichische Tageszeitung 'Der Standard'. Doch Gewinne erwartet das Unternehmen Soravia beim Projekt Alpenlachs erst für 2014.
Mehrere alternative Vermarktungsansätze waren in den letzten drei Jahren gescheitert. Ende 2009 hatte beispielsweise der Vertrieb über 15 Apotheken begonnen - zum Preis von 99,- Euro/Kilo Filet (siehe FischMagazin News 10.11.2009). Die Qualität habe ja gestimmt, zitiert der Standard einen Pharmazeuten, doch jede Professionalität habe gefehlt. Lieferungen hätten sich mitunter über Wochen verzögert oder seien ganz ausgeblieben. Außerdem bot die Rewe das Alpenlachsfilet parallel in ähnlicher Aufmachung günstiger an. Auch ihr Projekt 'Alpensushi' unter der Marke 'Sushi-Art' stellten die Brüder Soravia 2011 ein. Man sei an der Reaktorkatastrophe von Fukushima gescheitert, sagt Patrick-Noël Gregor, der im Soravia-Auftrag Fische vermarktet. Außerdem habe der gekochte Reis Probleme bereitet, da er rasch trocken und bröckelig wurde.
Derzeit produzieren zehn Züchter unter der Alpenlachs-Lizenz, die im Jahr bis zu 120 Tonnen Fisch liefern. Im kommenden Jahr will die Soravia-Food-Gruppe eine eigene Fischzucht in Betrieb nehmen, die zusätzlich 60 bis 100 Tonnen produzieren soll. Ein Hindernis könnte der statistisch abnehmende Fisch-Konsum der Österreicher sein. Während der Pro-Kopf-Verbrauch im Jahre 2007 noch bei 8,3 Kilo lag, ging er in den folgenden drei Jahren sukzessive bis auf 7,3 Kilo 2010 zurück.
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