22.06.2012

Nordseekrabben: Starke Nachfrage treibt Preise auf über 5,- Euro

Die Erzeugerpreise für Nordseekrabben haben erstmals seit 2008 wieder kurzzeitig die Marke von 6 Euro/kg überschritten. Das teilt der Verband der deutschen Kutter- und Küstenfischer mit. Saisonbedingt rückläufige Fänge treffen auf einen anhaltend guten Absatz. Im Vorjahr hatten Streikaktionen und Fangpausen der Fischer für bundesweites Medienecho gesorgt, nachdem der Erzeugerpreis wochenlang unter 1,50 Euro/kg gesunken war. "Seitdem zeigte sich ein zunehmendes Verbraucherinteresse an dem Produkt, so dass die Branche über einen guten Absatz berichtet", sagt Verbandsvorsitzender Dr. Peter Breckling. Traditionell absatzstark sind die Sommermonate durch den Fremdenverkehr in der Küstenregion. Auf den niederländischen Auktionen schwanken die Preise zur Zeit zwischen 5 und 6 Euro.

Ein fischereiliches „Sommerloch“ nach der Frü̈hjahrssaison ist der Regelfall und hat seine Ursache in der Populationsdynamik der Krabben. Der neue Jahrgang erscheint für gewöhnlich im August/September in der Fischerei. Der Krabbenbestand ist nach Angaben der Krabbenforscher im vTI (von Thünen-Institut, Fischereiforschung des Bundesministeriums) in einem guten Zustand. Die gegenwärtige Fangsituation bezeichnen erfahrene schleswig-holsteinische Fischer dementsprechend als „normales Jahr“, während die Anlandungen vor der ostfriesischen Küste tendenziell unterdurchschnittlich ausfallen. Angesichts der hohen Treibstoffpreise sprechen die Kapitäne von „Unkostenfischerei“, bei der keine nennenswerten Erträge erwirtschaftet werden. Die Umrüstung auf Seezungenfang ist für die Küstenfischer auch in diesem Jahr nicht attraktiv, weil in den küstennahen Gewässern kaum Seezungen zu fischen sind. Allerdings berichten die Fischer über steigende Mengen junger Schollen, die noch nicht marktreif sind.
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