18.04.2012

Chile: Muschelzüchter prognostizieren Ernterückgang

Die Vereinigung der Muschelzüchter in Chile (AmiChile) schätzt, dass die diesjährige Ernte der chilenischen Miesmuschel (Mytilus chilensis) 30 bis 35 Prozent unter den Erträgen des Vorjahres liegen werde, schreibt Fish Information & Services (FIS). Wurden 2011 noch 281.000 t produziert, könnten es auf Basis dieser Schätzung 2012 nur noch 183.000 bis 197.000 t sein - eine Differenz von bis zu 100.000 t. Ursache seien ein geringer Nährstoffgehalt im Wasser im vergangenen Jahr sowie "weltweite wirtschaftliche Anpassungsprozesse". Insofern hätten die meisten Verarbeitungsbetriebe in diesem Jahr später mit ihrer Produktion begonnen, sagt AmiChile-Geschäftsführerin Yohana González. Ein gegenwärtig schlechter Saatfall werde dazu führen, dass auch die Ernte 2013 "rund 70 Prozent geringer ausfallen wird als in einem normalen Jahr", erklärte sie gegenüber 'Aqua'. Um die Ursachen der Misere zu erforschen, habe der Sektor ein 'Technisches Kommittee für Muschelsaat' eingerichtet, das mit Wissenschaftlern aus verschiedenen Bereichen der Aquakultur sowie Vertretern des Nationalen Fischereidienstes (Sernapesca), des Technologischen Instituts für Muschelzucht, von AmiChile und weiteren Verbänden besetzt ist. Die momentan einzige positive Nachricht sind die im März in Puerto Montt veröffentlichten Ergebnisse eine Muschelforschungsprojektes - Conicyt MEC. Die Forscher hatten Proben von Saatmuscheln und ausgewachsenen Schalentieren untersucht und keine Krankheiten feststellen können. Damit dürfen die Miesmuscheln ebenso wie die pazifischen Venusmuscheln (Gari solida) auch frisch vermarktet werden.
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