30.01.2012
„Makrelenkrieg“: Stillstand bei Verhandlungen
Die nordeuropäischen Verhandlungen über das gemeinsame Management der nordatlantischen Makrelenbestände sind festgefahren. Ein Treffen im norwegischen Bergen in der vergangen Woche - das dritte innerhalb der letzten Monate - habe zu keinem Ergebnis geführt, schreibt das Portal IntraFish. Am Verhandlungstisch saßen Vertreter der Europäischen Union, Norwegens, der Färöer Inseln und Islands, um die Fangquoten für 2012 festzulegen. Problematisch sind insbesondere einseitige Quotenfestlegungen der Färöer Inseln und Islands. Die Färöer hatten sich für 2011 eine Quote von 150.000 t zugesprochen - 75 Prozent mehr als 2010 und fünfmal mehr als 2009. Island, das vor 2008 so gut wie gar keine Makrelenfischerei betrieben hatte, genehmigte sich für 2011 eine TAC von 147.000 t.
Warnungen sprach insbesondere Schottlands Fischereiminister Richard Lochhead aus: „Wenn die Fischerei auf dem gegenwärtigen Niveau weiter betrieben wird, könnte sich der Makrelenbestand 2014 außerhalb sicherer biologischer Grenzen bewegen.“ Auch der Geschäftsführer der Scottish Pelagic Fishermen’s Association, Ian Gatt, kommentierte ärgerlich: „Die EU und Norwegen machen regelmäßig neue Angebote, um einen Durchbruch zu erzielen, aber Island und die Färöer weigern sich, auch nur einem Zentimeter von ihrem Standpunkt abzurücken.“ Eine weitere Verhandlungsrunde ist für den 14. Februar in Islands Hauptstadt Reykjavik anberaumt.
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