16.09.2011

EU-Parlament: Petition gegen Fischereiabkommen mit Marokko

77 Abgeordnete des Europäischen Parlaments in Brüssel haben eine Petition unterzeichnet, in der eine Überprüfung des Fischereiabkommens mit Marokko durch den Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg gefordert wird. Das bisherige Fischereiabkommen zwischen der EU und dem nordwestafrikanischen Land war am 27. Februar diesen Jahres ausgelaufen. Es gilt als völkerrechtswidrig, weil es die Fischgründe innerhalb der 200-Meilen-Zone vor der Küste der von Marokko besetzten Westsahara einbezieht und damit die dort lebenden Sahrauis ihrer fischereilichen Ressourcen beraubt. Seit Marokko die Westsahara 1975 besetzt hat, leben dort schätzungsweise 160.000 Menschen in Flüchtlingslagern und fordern weiterhin ihre Unabhängigkeit. EU-Fischereikommissarin Maria Damanaki hatte gefordert, die von Marokko zur Verfügung gestellten fischereilichen Daten „sorgfältig“ zu studieren, um zum einen zu prüfen, inwieweit die Bevölkerung in der Region von dem Abkommen profitiere und ob es den Kriterien für eine nachhaltige Fischerei entspreche. Im Rahmen des letzten, auf vier Jahre terminierten Fischereiabkommens hat die EU Marokko 144 Mio. Euro gezahlt und im Gegenzug 119 Fischerei-Lizenzen erhalten, von denen 101 von spanischen Schiffen genutzt wurden.
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