06.08.2010
Russland: Geplante Glasur-Vorschrift könnte Pandalus-Markt „zerstören“
In Russland sollen zum Oktober dieses Jahres neue Vorschriften für die Schutzglasur von Fisch und Seafood in Kraft treten. Das könnte insbesondere den Markt für Kaltwassergarnelen ernsthaft gefährden, schreibt das Portal IntraFish. Russlands Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (Rospotrebnadzor) fordert, die Glasur bei Garnelen auf maximal sechs Prozent und bei sonstigem Seafood auf höchstens acht Prozent zu beschränken. Damit solle die Qualität der in Russland verkauften Meeresprodukte gehoben werden. Derzeit können Tiefseegarnelen in Russland bis zu 60 Prozent Glasur haben.
„Das Gesetz kann den Markt für Kaltwassergarnelen beeinträchtigen und seine traditionelle Basis zerstören,“ befürchtet Igor Salagaev, Manager beim Importeur Agama, der zuletzt 7.000 t (2009) Pandalus borealis importierte und 2010 sogar 10.000 t handeln will. Sollte die Änderung kommen, sei es sinnvoller in Dänemark zu kaufen. Die Preise für Fertigprodukte würden um 35 Prozent bei kleineren Sortierungen, bei größeren Sortierungen um 60 Prozent steigen, prognostiziert der Importeur. Die Nachfrage insbesondere für größere Garnelen würde zunehmen. Konstantin Kuznetsov-Serbskiy, Geschäftsfüher von Polar Seafood Russia, Tochterunternehmen der dänischen Polar Seafood, hält die geplante Forderung für überzogen. Bei sechs Prozent Glasur würde das Produkt in wenigen Tagen verderben, weil die Qualität der Frostersysteme in Russland schlecht sei. Sowohl Salagaev wie auch Kuznetsov-Serbskiy schlagen deshalb als Kompromiss eine Beschränkung auf 20 Prozent Glasur vor. Derzeit betreibe die Industrie Lobbyarbeit. Eine endgültige Regierungsentscheidung werde für September erwartet.
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