04.03.2010

Norwegen: Pläne für landgestützte Lachs-Zuchten

In Norwegen soll in diesem Jahr erneut der Versuch unternommen werden, Atlantischen Lachs nicht in Meergehegen, sondern an Land zu züchten, meldet das Portal IntraFish. Die jüngst gegründete Grontvedt Marine Industries - kurz: Gromi AS - bereitet in Kraakvaag/Orland, in der Provinz Süd-Troendelag, ein Pilotprojekt vor, in dem Lachse bis Marktgröße abwachsen sollen. In der Smolt-Produktion sind landgestützte Farmen eine 40-jährige Erfolgsgeschichte. Die Zuchten liefern kosteneffizient qualitativ hochwertiges Besatzmaterial. Versuche, Lachse an Land bis Marktgewicht großzuziehen, waren jedoch vor gut zwei Jahrzehnten an Produktionsproblemen und exzessiv hohen Kosten gescheitert. Gromi will aus Fehlern der Vergangenheit lernen. Die Farm soll in einem Gebiet unterhalb des Meeresspiegels liegen, um die Energiekosten für die Wasserversorgung so gering wie möglich zu halten.

Hypothetisch könnte die Salmoniden-Zucht an Land zahlreiche Vorteile bringen. So verhindert die Einrichtung Escapes und den Befall mit Lachsläusen, reduziert das Krankheitsrisiko und birgt höheres Potential für die Bekämpfung eventuell auftretender Erkrankungen. Futter könne effizienter eingesetzt und das Abwachsen damit verbessert werden. Die Kontrolle der gesamten Produktion gestalte sich einfacher, die Wachstumsfortschritte der Tiere seien leichter zu prüfen. Der Zugang zu den Farmen sei unabhängig von Wetter, Wind, Wellen und Dunkelheit jederzeit möglich. Die Beschäftigten profitieren von einer verbesserten HSE (Gesundheit, Sicherheit, Umwelt) ebenso wie die natürliche Umwelt, da Abwasser und Müll vollständig kontrolliert werden können. Leiter des Projektes ist Frode Blakstad, Geschäftsführer von INAQ Management, einem Consulting-Unternehmen im Bereich Seafood mit Sitz in Trondheim.
Der Fischmagazin-Newsletter: Hier kostenlos anmelden
Stichworte
FischMagazin
FischMagazin
Kontakt
  • Kontakt Redaktion
  • Kontakt Anzeigen
  • Kontakt Leserservice

Verlag