31.08.2018

Chile: ASC-Zertifikate für vier Camanchaca-Farmen

Der chilenische Lachszüchter Salmones Camanchaca hat für vier Lachsfarmen an den Standorten Puelche, Bahía Edwards und Punta Islotes in der Region Los Lagos eine Zertifizierung des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) erhalten. Diese Farmen sollen für 70 Prozent der Camanchaca-Produktion in den kommenden sechs Monaten stehen, schreibt IntraFish. Zwei Verarbeitungsbetriebe in Calbuco und Tomé haben eine Produktkettenzertifizierung des ASC erhalten.
Länderreport Länderreport
31.08.2018

Völklingen: "500 Tonnen in den nächsten zwölf Monaten"

Die Meeresfischzucht der Fresh Corporation im saarländischen Völklingen läuft inzwischen so gut, dass das Unternehmen ab dem kommenden Geschäftsjahr schwarze Zahlen schreiben wolle. Mit diesen Worten zitiert das Hamburger Abendblatt Geschäftsführer Peter Zeller (39). "Unsere Kunden kaufen uns die Farm leer. Wir haben viel weniger Fisch, als nachgefragt wird", sagt der Schweizer. Die Produktion liege derzeit bei rund 200 t im Jahr. "Wir sind auf gutem Weg, 500 Tonnen in den nächsten zwölf Monaten zu erreichen", prognostiziert der Züchter. Zu den Kunden gehörten derzeit der Delikatessengroßhändler La Provencale in Luxemburg, das Frischeparadies in Hamburg, Bianchi in der Schweiz und seit März auch die Edeka. Der neue Geschäftsführer der Völklinger Stadtwerke, Michael Böddeker, habe den Fisch allerdings noch nicht probiert: "Ich sage immer: Das wäre der teuerste Fisch, den ich in meinem Leben gegessen hätte." Zur Erinnerung: Zeller hatte die Zuchtanlage in Völklingen vor drei Jahren mit einer Schweizer Investorengruppe für rund drei Millionen Euro gekauft, nachdem das 2007 gestartete Projekt den Stadtwerken Völklingen deutlich mehr als 20 Mio. Euro Schulden beschert hatte.
31.08.2018

Niederlande: ASC-Zertfikat für Gelbschwanzmakrele aus Kreislaufanlage

Erstmals ist eine Gelbschwanzmakrele, die in der Kreislaufanlage abwächst, nach dem Standard des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) als nachhaltig zertifiziert worden. Kingfish Zeeland im holländischen Kats darf seit August seinen Yellowtail kingfish (lat. Seriola lalandi) mit dem grünweißen Label verkaufen. Das Unternehmen unter Leitung von Geschäftsführer Ohad Maiman, dem früheren Marine Harvest-CEO Hans den Bieman und dem RAS-Eperten Kees Kloethas hat im November 2017 erstmals abgefischt und erntet derzeit zwei Tonnen im Monat. Doch schon im Oktober diesen Jahres soll die Produktionsmenge auf 10 bis 12 Tonnen im Monat steigen, wobei die Kapazität der Kreislaufanlage voll besetzt sogar bei 600 t liegen soll. Die Sortierung richte sich nach den unterschiedlichen Wünschen der Kunden, sagt Maiman. Einige Restaurants bestellten Fische von 700g bis 1 kg, andere wollten Makrelen von mehr als 2 kg Gewicht. Aktuell hat Kingfish Zeeland neue Maschinen für die Filetierung und Sortierung installiert. Die Hauptmärkte für die Gelbschwanzmakrele seien neben Deutschland die USA, Frankreich, Großbritannien, die Niederlande, Spanien, Belgien, die Schweiz und Italien.
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31.08.2018

Alaska-Wildlachs: Fänge bleiben "hinter den Erwartungen zurück"

Drei Monate nach Beginn der diesjährigen Lachsfangsaison in Alaska wurden bislang 105 Mio. Fische gefangen, teilen das Alaska Seafood Marketing Institute (ASMI) und die McDowell Group Ende August mit. Das sei "fast genausoviel" wie im Jahre 2016, bleibe aber hinter den Erwartungen zurück, schreibt der Ökonom Garrett Evridge in einem Update. Die Fänge beim Buckellachs (Pink) liegen zwar 4% höher als im Jahre 2016, sind jedoch niedriger als in Durchschnittsjahren. Im Südosten liegen die Fänge sogar 67% unter einer typischen Jahresernte. Die Keta-Wildlachsmenge liegt ein Drittel unter dem Ergebnis von 2017 und 10% niedriger als der Fünf-Jahres-Durchschnitt. In der Region Arctic-Yukon-Kuskokwim hingegen würden die Erträge die Erwartungen übertreffen, schreibt Evridge. Beim Silberlachs (Coho) bedeuten 2,3 Mio. Fische ein Viertel weniger als im Fünf-Jahres-Schnitt. Die Fänge beim Königslachs (Chinook) hingegen liegen fast auf dem 2017er Niveau mit einem Minus von 3%. Beim Sockeye-Wildlachs schließlich entsprechen 49.580 Mio. Lachse einem Minus von 7% gegenüber 2017.
31.08.2018

Norwegen: Projekt zur automatischen Filetierung an Bord

Optimar, norwegischer Lieferant von Verarbeitungstechnologie, entwickelt eine Linie für das automatische Sortieren und Filetieren von Weißfisch an Bord eines Fangschiffes, meldet IntraFish. In Norwegen gibt es derzeit acht Fangschiffe, die Weißfisch an Bord filetieren. Mehrere andere Schiffe haben eine entsprechende Lizenz, die sie jedoch nicht nutzen, weil es profitabler ist, an Bord Fisch nur ausgenommen ohne Kopf (H&G) zu produzieren. Diese Verarbeitung sei unproblematischer und benötige weniger Personal. Eine automatisierte Filetproduktion würde jedoch die Gewinnmarge erhöhen. Binnen zwei Jahren will Optimar einen Prototyp vorstellen. Erik Westre, Leiter Forschung und Entwicklung bei Optimar, beschreibt die Problemstellung: "Ein separates Kontrollsystem muss erkennen, wo sich das Filet befindet, zu welcher Gewichtsklasse es gehört und in welchen Karton es soll. Dafür brauchen wir ein Robotersystem, das das Filet greift und dorthin packt, wo es hin soll. Das ist ein kompliziertes Verfahren." Denn Westre betont: "Die Dinge werden kompliziert, wenn sie an Bord eines Fangschiffes geschehen." Der Fonds für Fischerei- und Aquakultur-Industrie-Forschung (FHF) unterstützt das Projekt mit 1,3 Mio. Euro.
30.08.2018

Ostsee: Hering verliert voraussichtlich MSC-Zertifizierung

Die deutsche Herings-Schleppnetzfischerei in der westlichen Ostsee wird voraussichtlich in wenigen Wochen das MSC-Siegel verlieren. Der Hintergrund: im Frühjahr war der Richtwert für eine nachhaltige Bestandsbiomasse an Heringen von 90.000 auf 120.000 t nach oben korrigiert worden. Da der aktuelle Heringsbestand in dem Gebiet bei nur 105.000 t liege, gelte der Hering dort als gefährdet, was eine nachhaltige Fischerei ausschließe. Am 25. Juli 2018 war die Fischerei unter Berücksichtigung des neuen Richtwertes turnusgemäß auditiert worden. Dazu teilte die Sprecherin des Marine Stewardship Councils (MSC) in Berlin, Gerlinde Geltinger, mit: "Wir gehen aufgrund der neuen Informationen davon aus, dass in dem für den 21. September erwarteten Auditbericht die Suspendierung ausgesprochen wird."
30.08.2018

MSC überprüft seine Definition "Zertifizierungseinheit"

Am 19. Januar 2018 hatte der Marine Stewardship Council (MSC) beschlossen, dass zertifizierte Fänge nur dann in MSC-zertifizierte Lieferketten aufgenommen werden können, wenn sie von Fischereien stammen, die beim Fang einer Spezies für sämtliche auf ein und derselben Fangfahrt eingesetzten Fangmethoden zertifiziert sind. Nach kritischen Rückmeldungen von Nichtregierungsorganisationen und aus der Industrie hat der MSC-Treuerhänderrat die Überarbeitung seiner Definition "Zertifizierungseinheit" (engl. Unit of Assessment - UoA), um die es bei dieser Thematik geht, wieder aufgenommen. Denn die Mehrheit der konsultierten Fraktionen befürwortete die im Januar gewählte Lösung nicht, da viele befürchteten, dass sie in der Praxis schwer anwendbar sei. Dr. Rohan Currey, MSC Fisheries Standard Director, erklärte: "So bestünde zum Beispiel die Gefahr, dass sich die neuen Anforderungen negativ auf Entwicklungsländer und die handwerkliche Fischerei auswirken könnten. […] Daher werden wir versuchen, eine bessere Lösung zu finden, die die Fähigkeit des MSC-Programms, Verbesserungen in der globalen Fischerei voranzutreiben, weiter stärkt und breite Unterstützung findet."
30.08.2018

Vietnam: Vinh Hoan baut neuen Verarbeitungsbetrieb

Die Vinh Hoan Corp., der größte vietnamesische Pangasius-Produzent, investiert 50 Mio. VND (= 1,8 Mio. Euro) in einen neuen Verarbeitungsbetrieb nahe seines Hauptsitzes in Vinh Phuoc, schreiben die Undercurrent News. Unklar sei, ob dadurch die Verarbeitungskapazität des Marktführers weiter erhöht werde: aktuell soll Vinh Hoan eine Tageskapazität von 800 bis 820 Tonnen besitzen, schreibt IntraFish.
29.08.2018

Frankreich: Fischer werfen Steine auf britische Konkurrenz

Französische Fischer haben sich gestern handgreifliche Auseinandersetzungen auf See mit Fischerbooten aus Großbritannien geliefert. Hintergrund ist ein seit Längerem schwelender "Jakobsmuschel-Krieg" zwischen Fischern beider Länder. Nach Mitteilung des französischen Fischereischutzes in der Normandie kreisten etwa 35 französische Kutter fünf britische Boote ein. Steine und Rauchbomben wurden geworfen, Schiffe wurden gerammt, doch es soll weder Verletzungen noch ernsthafte Schäden gegeben haben. Das Problem: französische Fischer dürfen die Jakobsmuschel-Bestände vor der Küste der Normandie nur von Anfang Oktober bis zum 15. Mai befischen. Die Briten haben diese Auflage hingegen nicht. Bislang hatten sich beide Seiten im Rahmen eines "Gentleman's Agreements" auf eine faire Bewirtschaftung geeinigt. In diesem Jahr habe es keine entsprechende "Absprache unter Ehrenleuten" gegeben, schreibt Fish Information & Services (FIS). Denn Großbritannien verbietet den Fischern separate Verträge, will hingegen fischereiliche Fragen im Rahmen der Brexit-Verhandlungen regeln. Die Folge: die Briten fischen die Scallop-Bänke ab, bevor die Franzosen im Herbst ihre Fischerei aufnehmen. In einem "spontanen Akt der Wut" waren deshalb Montagnacht Fischer aus mehreren Häfen der Normandie aufgebrochen, um das Recht in die eigenen Hände zu nehmen.
29.08.2018

Düsseldorf: Mega-Supermarkt kämpft mit Anlaufschwierigkeiten

Der im März eröffnete "Mega-Supermarkt" Zurheide in der Düsseldorfer Innenstadt kämpft noch mit zu geringer Kundenfrequenz. "Nein, wir sind nicht zufrieden. Ich bin seit 22 Jahren im Betrieb. Hier ist es wirklich extrem schwer", zitiert die Westdeutsche Zeitung Inhaber Rüdiger Zurheide (39) anlässlich eines Presserundgangs durch den Markt. Er betreibt den 10.000 Quadratmeter großen Lebensmittelmarkt an der Berliner Allee/Ecke Graf-Adolf-Straße gemeinsam mit seinem Bruder Marco seit einem halben Jahr. 5.000 Kunden täglich wünscht sich der Edekaner für das Zurheide-Center im Crown, tatsächlich seien es bislang nur 3.000 bis 3.500 am Tag. Die möglichen Ursachen für die verhaltene Frequenz sind vielfältig. Die Eröffnung im Frühjahr sei nicht ideal gewesen, denn es folgte eine lange Periode guten Wetters. Ein Rohrbruch zur Eröffnung, sechsmal Feueralarm aufgrund eines technischen Defekts, ein Ausfall der Rolltreppe. Unmut äußern Kunden über das nicht kostenlose Parkhaus (1,50 Euro/erste Stunde), doch Zurheide sei dort nur Untermieter. Schließlich fühlten sich Kunden durch die Größe, das gastronomische Konzept und den Markt als Produktionsstätte überfordert. Und dass "in allen Abteilungen Experten hinter der Theke" stünden, sei bei den Kunden nicht bekannt genug.
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