30.01.2019

Niedersachsen: Miesmuschelfischerei erhält erneut MSC-Zertifikat

Die niedersächsische Miesmuschelfischerei hat im Dezember 2018 abermals das Siegel des Marine Stewardship Councils (MSC) erhalten, teilt der MSC mit. Für die Fischerei ist dies bereits die zweite erfolgreiche MSC-Zertifizierung nach einer ersten im Jahre 2013, die nach fünf Jahren turnusgemäß ausgelaufen war. Die fünf Kutter der Fischerei holten im vergangenen Jahr rund 3.800 Tonnen Miesmuscheln ein, gut ein Fünftel der deutschen Miesmuschel-Anlandungen. Die MSC-Bewertung wurde von Experten des unabhängigen Gutachterbüros Control Union Pesca durchgeführt. In einem 15-monatigen Bewertungsprozess von September 2017 bis Dezember 2018 mussten die niedersächsischen Muschelfischer nachweisen, dass die Fischerei keinen negativen Einfluss auf die Entwicklung stabiler Muschelbänke im Wattenmeer ausübt. Das Risiko, durch die Einfuhr von Jungmuscheln aus anderen Wattenmeer-Gebieten auch invasive Arten einzuschleppen, wird als gering bewertet. Auch durch die Saatmuschelgewinnungsanlagen kommt es zu keinen negativen Auswirkungen auf die Lebensgemeinschaften des Meeresbodens.
Länderreport Länderreport
30.01.2019

Fischerei weltweit produziert mehr Kohlendioxid als erwartet

Die Kohlendioxid-Emissionen der Fischerei weltweit sind etwa 30 Prozent höher als bislang angenommen. Zu diesem Schluss kommen die Autoren einer neuen Studie von Wissenschaftlern des Projektes "Sea Around Us", schreibt Fish Information & Services (FIS). Das Team besteht aus Forschern der Universität von British Columbia (UBC) und der Universität von Westaustralien (UWA), die ihre Ergebnisse in der Zeitschrift Marine Policy veröffentlicht haben. Demnach haben alleine Fischereischiffe im Jahre 2016 geschätzte 207 Mio. Tonnen CO2 in die Atmosphäre geblasen. Das entspreche etwa dem Ausstoß von 51 Kohlekraftwerken im selben Zeitraum. "Die Meeresfischerei benötigt in großem Umfang fossile Brennstoffe und deren Bedeutung für die weltweiten Treibhausgasemissionen wurde bislang von Politik und Wirtschaft überwiegend ignoriert", meint die Hauptautorin der Studie, Krista Greer vom Institut für Meere und Fischerei an der UBC, "die bis dato umfassendste Studie zu den CO2-Emissionen der Fischerei hatte für das Jahr 2011 einen CO2-Ausstoß durch die Verbrennung von Öl während der Fangfahrten von 112 Mio. Tonnen errechnet."
29.01.2019

Brexit: Frankreichs Fischer drohen mit Blockaden als "letztem Ausweg"

Sollte der Brexit zum 29. März 2019 umgesetzt werden, ohne den EU-Fischern Fangrechte in britischen Gewässern zu gewähren, wollen diese die Einfuhr von Fisch und Meeresfrüchten aus Großbritannien durch Blockaden verhindern. "Kein einziges Kilo an britischem Seafood würde dann in europäische Häfen gelangen oder die Verarbeitungsbetriebe erreichen", drohte jüngst Olivier Leprêtre, stellvertretender Präsident der nordfranzösischen Fischervereinigung CNPMEM. Dabei rechne er mit Unterstützung durch Kollegen aus Belgien, Irland und den Niederlanden über deren gemeinsame Vertretung The European Fisheries Alliance (EUFA). Um Wirksamkeit zu erzielen, müssten die Häfen und die Transportwege zu den Verarbeitern blockiert werden. Später milderte Leprêtre diese Ankündigung ab und betonte: "Das wäre ein letzter Ausweg." Französische Fangschiffe fangen bis zu 60% ihres Fischs in britischen Gewässern, während die britischen Fänge zu 50%, andere Meinungen schätzen sogar bis zu 80%, in Europa verkauft werden. Ohne eine Einigung über die Fangrechte rechne Leprêtre mit EU-Zöllen auf Seafood aus dem UK von 15 bis 20% - ein Zollsatz, bei dem die Produkte nicht mehr wettbewerbsfähig wären.
TK-Report TK-Report
28.01.2019

USA/Großbritannien: Thunfisch-Alternative ohne Fisch

Eine vegetarische Alternative zum Thunfisch in der Dose produziert der US-amerikanische Hersteller Atlantic Natural Foods, meldet das Portal IntraFish. In Großbritannien bietet jetzt der 2015 gegründete und in Liverpool ansässige Importeur Worldwide Food Associates dieses auf pflanzlicher Basis produzierte Erzeugnis "Tuno" in seinem Sortiment "Loma Linda" an. "Tuno" habe die Textur von Thunfisch und ein wenig dessen Geschmack, sagt Eric Woods, Gründer und Geschäftsführer von Worldwide Food Associates. In der Parallelverkostung mit echtem Thunfisch sei der Unterschied aber leicht zu erkennen. Erhältlich ist Tuno in den fünf Geschmacksrichtungen Zitrone-Pfeffer, Sweet Chili, Thunfisch Mayonnaise, Sesam-Ingwer und Quellwasser. Diese wiederum gibt es wahlweise in den Dosengrößen 5 Unzen (= 141,7g) und 13 Unzen (= 368,5g). Woods ist optimistisch, dass die Nachfrage nach pflanzlichem Protein weiter steigen wird: alleine im vergangenen Jahr habe es einen Zuwachs von 14% gegeben. In Großbritannien liege der EVP für die Tuno-Dosen zwischen 1,50 Euro und 1,70 Euro. In den USA soll Tuno schon über 40.000 Verkaufsstellen vertrieben werden.
28.01.2019

Türkei: Exporte steigen um 13 Prozent

Die Türkei hat im vergangenen Jahr ihre Exporte von Aquakultur-Produkten um 13% - sowohl auf Basis Menge als auch auf Basis Wert - steigern können, meldet IntraFish auf der Grundlage von Zahlen der Aegean Exporters' Association (EIB). Demnach wurden insgesamt 177.659 t im Wert von 839,9 Mio. Euro ausgeführt. Wichtigste Arten waren weiterhin Wolfsbarsch, Dorade und Forelle. Hauptmarkt waren die Niederlande, die Seafood im Wert von 129,8 Mio. Euro (Exportanteil: 15%) kauften, gefolgt von Italien (88,5 Mio. Euro = 10,5%) und Russland (59,6 Mio. Euro = 7,1%). Einen beachtlichen Zuwachs erfuhr das Geschäft mit Südkorea, das binnen Jahresfrist um 114% auf 18 Mio. Euro wuchs.
28.01.2019

Berlin/Scheveningen: Kochbuch wirbt für Nordseefisch

Die Stiftung Nordseefisch aus dem holländischen Scheveningen setzt sich für mehr Bekanntheit und Verfügbarkeit von Nordseefisch ein. Denn während in der Nordsee mehr als 30 heimische Fischarten schwimmen, die sich sehr gut zum Verzehr eignen, wird hierzulande viel Lachs und Thunfisch gegessen. Mit einem Kochbuch "Nordseefisch aus Scheveningen" will die Stiftung Werbung für Fische wie Makrele, Scholle und Wittling machen, die fast täglich in Scheveningen angelandet werden. Auf der internationalen Grünen Woche in Berlin übergab Buchautorin und Stiftungsmitglied Suzanne van der Pijll das frisch ins Deutsche übersetzte Kochbuch dem Generalsekretär des Deutschen Fischerei-Verbands (DFV), Dr. Peter Breckling, und der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner. "Wir müssen dafür sorgen, dass sowohl die Bekanntheit als auch die Verfügbarkeit von Nordseefisch größer wird", kommentierte Dr. Breckling, "das Kochbuch der Stiftung Nordseefisch aus Scheveningen liefert hier einen wichtigen Beitrag." Das Buch inspiriert den Leser mit 16 Rezepten, mehr Gerichte mit Fisch aus der Nordsee zuzubereiten. Darüberhinaus werden die Eigenschaften der 16 Fischarten beschrieben.
25.01.2019

EU-Kommission warnt Dänemark wegen Verletzung von Fischerei-Vorschriften

Die EU-Kommission hat Dänemark eine Warnung zukommen lassen, dass das Land es versäumt habe, einige Punkte jener EU-Kontrollregularien durchzusetzen, die die Gemeinsame EU-Fischereipolitik vorsehe. Im Einzelnen begründete die Kommission ihre Warnung damit, dass Dänemark nicht garantiere, dass sämtliche Fischerei-Produkte bei der Anlandung gewogen würden und dass die Anlandeprotokolle nicht Informationen über jede gefangene Art enthielten, darunter auch die Beifänge. Das Schreiben betone, berichtet das Portal IntraFish, die Notwendigkeit von Anlandeaufzeichnungen, da diese eine Grundlage für die Festlegung von Fangquoten bildeten. Jetzt habe Dänemark zwei Monate lang Zeit, um auf die von der Kommission erhobenen Vorwürfe zu reagieren. Die Umweltorganisationen Client Earth und Our Fish wiesen außerdem darauf hin, dass EU-Fördergelder zum Teil an dänische Fischer ausgezahlt worden seien, die gegen EU-Vorschriften verstoßen hätten. Bei einem von ihnen sei die gemeldete Fangmenge zweimal um über 1.000 Prozent von der tatsächlichen abgewichen, ein anderer habe sich fünfmal gesetzeswidrig verhalten, ohne dafür sanktioniert worden zu sein - ein Verstoß gegen EU-Recht, meint Client Earth.
25.01.2019

Chile reduziert Antibiotika in der Lachszucht um 24 Prozent

Die chilenische Lachsindustrie hat im vergangenen Jahr die eingesetzte Menge Antibiotika je Tonne Zuchtlachs gegenüber dem Vorjahr um 24 Prozent verringert, meldet Fish Information & Services (FIS). Das geht aus einem aktuellen "Bericht zur Verwendung antimikrobieller Substanzen in der Zucht von Salmoniden 2018" hervor, der jährlich von dem Nationalen Fischerei- und Aquakultur-Dienst (Sernapesca) auf Grundlage der vorläufigen Daten des "Systems zur Kontrolle der Aquakultur" (SIFA) erstellt wird. Demnach haben Chiles Lachszüchter im vergangenen Jahr insgesamt 322,7 Tonnen Antibiotika eingesetzt und damit 18 Prozent weniger als die 393,9 Tonnen im Jahre 2017. Da die Produktionsmenge parallel von 791.793 Tonnen um 6,4 Prozent auf 842.679 Tonnen stieg, sank der so genannte Verbrauchsindex für Antibiotika von 0,050 auf 0,038 Prozent und damit im Jahresvergleich um 24 Prozent. Sernapesca-Direktorin Alicia Gallardo führte diese "wichtige Abnahme" direkt auf die Aufnahme "bewährter Methoden" - best practices - bei der Biosicherheit zurück. So waren während des Jahres 2018 insgesamt 50 Lachszucht-Zentren zertifiziert antibiotikafrei. Um diesen Trend beizubehalten will Sernapesca im laufenden Jahr die freiwilligen Zertifizierungsprogramme weiterentwickeln.
24.01.2019

R.P.N.E.-Netzwerkforum zum Thema Verpackung

„R.P.N.E. - Responsibility Packaging Network Event“ lautet der Name eines neuen Forums, das sich am 19. und 20. Februar 2019 mit interessanten Beiträgen und Vorträgen rund um die Themen Verpackungen und Nachhaltigkeit an Experten und Hersteller aus der gesamten Lebensmittelindustrie richtet. Die gemeinsam von dem Verpackungsunternehmen Ribbeck und dem Lebensmittelinstitut KIN ins Leben gerufene zweitägige Veranstaltung in Kolbermoor bei Rosenheim versteht sich insbesondere als Plattform, die den Teilnehmern zusammen mit ihren Partnern aus der Lebensmittel- und Verpackungsindustrie einen Rahmen für Gespräche, zum Erfahrungs- und Wissensaustausch sowie zum Netzwerken bietet.
24.01.2019

Mexiko will Totoaba und Pazifischen Red Snapper exportieren

Earth Ocean Farms, Züchter des Umberfischs Totoaba (Totoaba macdonaldi) und des Pazifischen Red Snappers (Lutjanus peru), will beide Arten auch Märkten wie Kanada, Europa und China anbieten, schreibt IntraFish. Ein Grund: die USA verbieten die Einfuhr von Totoaba, da der als Wildfisch im Golf von Kalifornien vorkommende Umberfisch auf der Roten Liste steht. Während Earth Ocean Farms unter Direktor Pablo Konietzko zuletzt (2018) 180 t Totoaba produzierte steht die Zucht des bislang noch nie gefarmten Lutjanus peru noch am Anfang. Totoaba kann roh als Sushi oder Ceviche, aber auch gebacken oder gegrillt gegessen werden, der Snapper wird als Portionsfisch meistens ganz gegrillt und gebraten.
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